Am Mittwoch 20. März 2019, wurde auf SRF 1 um 20:50 Uhr eine sehenswerte Dokumentation über den Rückgang der Vögel ausgestrahlt.
In der Schweiz sind fast 40 Prozent aller Vogelarten vom Aussterben bedroht. Und ich frage mich, wie lange ist die charaktervolle Strophe der Goldammer wohl noch zu hören?
Die Natur braucht mehr Schutz! Buntbrachen dienen nicht nur Goldammern und Feldlerchen… doch nicht nur die Landwirte sind in der Pflicht. Der Spagat zwischen der immer schnelleren und perfekteren Produktion und der Sorge um die Natur ist nicht einfach. Die Konsumenten tragen eine grosse Mitverantwortung! Mit dem Kauf naturnaher Produkte kann die Biodiversität erhalten und gefördert werden.
Auf unseren Betrieben hat die Biodiversität einen hohen Stellenwert. So haben wir für unseren «Kranichhof» in Brandenburg im Jahr 2018 die Brutvögel kartieren und erfassen lassen. Dieses Gutachten gibt uns Hinweise, um die richtigen Schutz- und Pflegemassnahmen zu treffen und die richtigen Prioritäten zu setzen. Erfreulich ist, dass Raubwürger und Kranich erfolgreich gebrütet haben.
Vom ebenfalls gefährdeten Neuntöter wurden auf unserem Betrieb 11 Brutpaare festgestellt. Auch auf unseren Weidegebieten im Tessin brüten noch 5 Paare.
Das Gutachten hat auch Hinweise für Verbesserungen im «Mahdmanagment» geliefert.
So lassen wir bei jedem Mähdurchgang mit 10 Prozent als «Altgrasinseln» stehen… und die Summe aller Massnahmen bleibt nicht ohne Wirkung: So konnten 4 Brutreviere des Braunkehlchens, 19 Brutreviere der Goldammer und ebenso viele der Grauammer nachgewiesen werden. Mit 43 Brutrevieren hat die Feldlerche gar eine erstaunlich hohe Bestandesdichte.
Jahrhundertelang gehörten Rauchschwalben ganz selbstverständlich in jede Siedlung und auf jeden Hof. Inzwischen sind sie trotz Anpassung an den Menschen zu Sorgenkindern geworden. Die starke Versiegelung der Landschaft und die «Sanierung» vieler Gebäude machen ihnen zu schaffen. Als Folge davon fehlen Brutmöglichkeiten, Baumaterial und mit dem Rückgang der Insekten fehlt auch die Nahrungsgrundlage…
Mit «Kunstnestern» kann man wenigstens teilweise Hilfe anbieten… so befindet sich auch dank diesen Nisthilfen die grösste Rauchschwalbenkolonie im Maggiatal/TI in unserem Stall in Coglio.
In diesen Tagen kehren die ersten Rauchschwalben aus ihren Winterquartieren im Süden in die Schweiz zurück. «Eine Schwalbe macht zwar keinen Sommer» Freude macht eine erste Beobachtung aber dennoch.
Teilen Sie mit uns diese Freude und melden Sie uns Ihre erste Schwalbenbeobachtung im Jahre 2019! Wir tragen Ihre Meldungen in eine Schweizerkarte ein. Dazu benötigen wir möglichst genaue Ortsangaben (Flurname oder Koordinaten). Jede Schwalbenmeldung belohnen wir mit einem Gratis-«Schwalbensalsiz». Sie erhalten ein Bestätigungsmail mit weiteren Instruktionen zum Versand. Die Aktion gilt nur für unsere registrierten Kunden und für Bebachtungen, die uns bis zum 15. April gemeldet werden…
Nehmen wir unsere Vogelwelt wieder bewusster wahr… es macht grosse Freude!
Guido Leutenegger