Symbol des Glücks und der Gesundheit
Einer der eindrucksvollsten Vögel überhaupt… der Kranich. Weil Kraniche schmalen Zugstrassen folgen und die Schweiz ausserhalb dieser Routen liegt, sind die Vögel bei uns nur in kleiner Zahl zu bewundern.
Kraniche in der Luft sind ein imposantes Bild. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 2.20 Meter! Die vier Kraniche werden hier von einem Kiebitz eskortiert.
Kraniche fliegen in einer V-Formation. Die Vögel fliegen nach Möglichkeit versetzt hinter dem jeweils Voranziehenden. Die Leitvögel haben am meisten Kraft und Erfahrung, sie führen die Gruppe an. Das ist wichtig, denn während des Flugs verbrauchen sie auch am meisten Energie.
Rund 400’000 europäische Kraniche, die ihre Brutgebiete hauptsächlich in Skandinavien, Polen und den baltischen Staaten haben, wählen alljährlich eine südwestliche Zugroute, um die kalte Jahreszeit in Frankreich, in der spanischen Extremadura, dem portugiesischen Alentejo oder im Nordwesten Afrikas zu verbringen.
Unser Hof in Brandenburg, im Rhin-Havelluch, liegt mitten im Zentrum dieses einzigartigen Naturschauspiels. Wir unternehmen ebenfalls grosse Anstrengungen, damit rastende Kraniche einen idealen Lebensraum vorfinden.
Der Lac du Der-Chantecoq ist mit fast 48 Quadratkilometern der grösste Stausee in Frankreich. Im dünn besiedelten Nordosten Frankreichs ist er ein weiterer wichtiger Rastplatz auf der Route der Kraniche.
Atemberaubend schön… eine Graugans, die sich im flachen und glatten Wasser widerspiegelt…
Silberreiher und eine Vielzahl von Enten- und Limikolenarten nutzen die überschwemmten Sandbänke. Abends schlafen Kraniche ebenfalls im Flachwasser des Lac du Der. So sind sie gut geschützt vom Fuchs und anderen Raubtieren.
Tagsüber suchen die Kraniche ihr Futter auf Äckern und Feldern. Dies kann vor allem bei frisch angesäten Kulturen zu Interessenkonflikten mit den Landwirten führen. Französische Natur- und Vogelschützer haben aber eine geradezu geniale Strategie entwickelt, um diesen Konflikt zu entschärfen. Sie kaufen den Bauern Bio-Getreide ab, um es den Kranichen zu verfüttern. Damit halten sie die Kraniche wenigstens teilweise von den Feldern fern und die Landwirte haben ein Zusatzeinkommen. Um diese Massnahme zu finanzieren, vermieten die Naturschützer Hides an Naturfotografen. Diese Holzunterstände sind auf dem Bild gut zu erkennen. Der Fotograf muss sich mit einem «Mietvertrag» verpflichten sein «Versteck» vor Sonnenaufgang zu beziehen und erst nach Sonnenuntergang zu verlassen. So werden wiederum die Kraniche nicht gestört.
Unser Fotograf, Ueli Pfändler, hat keinen Aufwand gescheut, um uns dieses Naturschauspiel zu präsentieren. Kraniche suchen emsig das ausgestreute Futter, bleiben aber immer aufmerksam.
Die trompetenden Rufe bleiben unvergesslich. Und schliesslich wird hier in Frankreich bereits um den Partner geworben, mit dem man in Skandinavien ein gemeinsames Nest bauen will…
Weniger Probleme mit Landwirten, Futter für die Kraniche, finanziert von Naturfotografen und fantastische Fotos und Videos: Chapeau!
Guido Leutenegger